Kapitel:0-Und plötzlich ist Alles neu...

Wenn man sich nach 6,5 Jahren trennt, ist das schon nicht ganz so toll...wenn man dazu noch schwul ist, weiß man nicht, worauf man sich da eingelassen hat.

Im März diesen Jahres habe ich erfolgreich meine erste Beziehung beendet...Mit damals noch 26 Jahren ist das doch wirklich ne Leistung. Die Gründe waren: Entfernung, Perspektiven, Kompromissbereitschaft...das was man halt so kennt.
Dank meiner Berufsausbildung, die zeitgleich dann so richtig losging, sahen meine Tage erstmal so aus: Aufstehen, Happy-Laune-Tropfen, versuchen den Unterricht irgendwie über die Bühne zu bringen und Menschen glauben zu lassen, dass es mir ganz famos geht, nach Hause gehen, heulen, schlafen...und von vorn. Doch bevor ich jetzt hier irgendwie in diese "bemitleidet mich, weil ich so bemitleidenswert bin"-Schiene rutsche eins vorab: Das hier soll im Idealfall eine großangelegte Untersuchung der Spezies "schwuler Mann" werden...denn hätte ich gewusst, was mich in den Monaten nach der Trennung in der schwulen Single-Welt erwartet, wäre ich freiwillig in ein Nonnenkloster eingetreten und hätte mir beim Gedanken an Sex mit dem Rosenkranz wichtige Blutgefäße abgeschnürt...

Mitlerweile betrachte ich das ganze Schauspiel,welches sich mir tagtäglich in irgendeiner Form bietet,dann doch mit stetig steigendem Vergnügen und habe für mich beschlossen auf diesem Wege der Welt da draußen einen subjektiven Einblick in eine Sphäre zu bieten, die jede dahergelaufene Seifenoper in den Schatten stellt...vor allem, wenn man sich dem waghalsigen Unterfangen verschrieben hat, einen neuen Partner zu finden.